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Kellergassen bei Bgm-Konferenz in Hollabrunn

Am 25. Februar 2025 fand im Rahmen der Bürgermeisterkonferenz eine Fachveranstaltung zu aktuellen und zukünftigen Entwicklungen in den Weinviertler Kellergassen statt.

von links nach rechts: Bezirkshauptmann Mag. Karl-Josef Weiss, LEADER Obmann Peter Steinbach, LEADER GF Renate Mihle, Ing. Michael Staribacher (Kellergassenmanagement der Dorf- & Stadterneuerung) und Kellergassen-Bauberater Ing. Bernhard Wunsch MSc

Experten aus den Bereichen Regionalentwicklung, Tourismus, Raumplanung und Baurecht informierten die anwesenden Gemeindevertreter über geplante Initiativen, Fördermöglichkeiten und rechtliche Rahmenbedingungen.

Bezirkshauptmann Karl-Josef Weiss begrüßte als Gastgeber die Teilnehmenden und betonte die große Bedeutung der Kellergassen als identitätsstiftendes Kulturgut der Region. Neben dem Erhalt der historischen Substanz sei es ebenso wichtig, neue und sanfte Nutzungskonzepte zu entwickeln, um die Kellergassen nachhaltig zu beleben und zu erhalten.

Zukunftsweisende LEADER-Projekte für die Kellergassen

Renate Mihle, Geschäftsführerin der LEADER-Region Weinviertel-Manhartsberg, präsentierte laufende und geplante Projekte zur Erhaltung und Belebung der Kellergassen. Dazu zählen die Erstellung von Kellergassen-Schutzzonenkonzepten in Pilotgemeinden, die Bewusstseinsbildung der Kellerbesitzer mit best-practice Beispielen sowie innovative Tourismusangebote, die die einzigartigen Kellergassen als Ausflugs- und Aufenthaltsziel in den Fokus der Gäste und Einheimischen rücken. Besonders hervorzuheben sind die geplanten Kurzvideos zur Sanierung historischer Kellergebäude sowie die Initiative zur Prämierung der schönsten Kellergassen im Weinviertel im kommenden Jahr.

Angebote des Kellergassenmanagements

Michael Staribacher vom Kellergassenmanagement der NÖ Dorf- und Stadterneuerung stellte die Aufgaben und Dienstleistungen seiner Institution vor. Neben der Sensibilisierung für den Erhalt dieses kulturellen Erbes stehen praktische Schulungen, Bauberatungen und ein Förderangebot des Landes zur Erhaltung der Bausubstanz, jedoch ausschließlich für Kellerbesitzer in Kellergassen mit Schutzzonenkonzepten, im Mittelpunkt. Zudem wurde die Website www.kellergassenmanagement.at weiter ausgebaut, um Bürgerinnen und Bürgern wertvolle Informationen bereitzustellen.

Kellergassenwidmungen: Rechtliche Rahmenbedingungen und Herausforderungen

Bauberater Ing. Bernhard Wunsch erläuterte, in Vertretung von DI Doris Knoll von der Abteilung BD1 des Landes NÖ, die unterschiedlichen Widmungskategorien für Kellergassen. Während „Grünland-Kellergassen“ meist über eine geringe infrastrukturelle Versorgung verfügen und primär landwirtschaftlich genutzt werden, sind „Bauland Sondergebiet – Kellergassen“ oft bereits mit einer baulichen Infrastruktur ausgestattet, in denen Aufschließungsgebühren zu berücksichtigen sind.

Abschließend wurden praxisnahe Fragen aus dem Gemeindebereich diskutiert, darunter Fördermöglichkeiten für Sanierungsmaßnahmen, der Umgang mit Restmüllbehältern in Kellergassen sowie die Vereinbarkeit der Sanierung historischer Gebäude mit der Bauordnung.

Durch gezielte Projekte, fachliche und rechtliche Beratungen konnten schon viele Kellergassenobjekte erhalten werden, doch verlangt es auch weiterhin viel Engagement und die Zusammenarbeit der Kellerbesitzenden, Gemeinden, Raumplanerinnen, Handwerker und sogar betroffener Landesabteilungen, um den Erhalt und die nachhaltige Entwicklung der Weinviertler Kellergassen sicherstellen zu können.